Bidjar Teppich
Bidjar in mitten des Kurdengebiets und rund 150 Kilometer nordwestlich von Hamadan gelegen ist der Mittelpunkt von rund 40 Dörfern, die die Stadt umschließen. In ihnen werden die Bidjar-Teppiche geknüpft, die vor allem für ihre hohe Qualität und ihre besonders schwere und feste Struktur bekannt ist. Sie kann beinahe mit der Festigkeit eines Brettes verglichen werden. Der Grund für diese Festigkeit liegt in der Bidjar-Verknüpfung. Mit besonders hochwertiger und an Glanz reiche Wolle werden zwei Kettfäden umfasst. Außerdem werden mehrere Schussfäden in unterschiedlicher Stärke mit in das Gewebe eingearbeitet. Beides zusammen sorgt für die außergewöhnliche Steifheit der Bidjar-Teppiche. Noch deutlicher tritt dieser Effekt hervor, wenn die Schussfäden vor der Verarbeitung angefeuchtet und in diesem Zustand verarbeitet werden. Trocknen die Fäden, zieht sich das Gewebe im Anschluss zusammen und sorgt noch einmal für Festigkeit.
Eine sehr hohe Schur ist letztlich das, was den Bidjar-Teppich ausmacht. Geknüpft wird er mit 200.000 bis 350.000 türkischen (gelegentlich auch persischen) Knoten pro Quadratmeter. Ein solch dicht gewebter Teppich ist nahezu unverwüstlich.
Auf einem braunen, roten, blauen oder weißen Boden beeindruckt der Bidjar-Teppich mit Medaillons (mit oder ohne Ecken). Er kann auch einfarbig oder mit gemustertem Fond ausfallen. Leichte Zacken von Hexagonen oder eckige Ranken mit üppigen Blüten können genauso zum Bild gehören wie „Herati“, Mina-Kham“ oder das „Boteh-Motiv“. In diesen Gestaltungen kann der Bidjar-Teppich auch ganz durchgemustert ausfallen. Die Bordüre, die zwei bis sechs Nebenborten aufweisen kann, überzeugt mit Wellenranken mit Herati-Palmetten.
Bidjar-Teppiche und Brücken werden grundsätzlich in allen gängigen Größen und Formaten hergestellt.
Grundsätzlicher Hinweis zum Bidjar-Teppich: Durch seine schwere und steife Struktur liegt der Teppich besonders gut auf, darf aber keinesfalls für längere Zeit gefaltet gelagert werden. Die Schuss- und Kettfäden könnten bei der Lagerung brechen und der Teppich ernsthaften Schaden nehmen. Idealerweise wird der Teppich gerollt oder mit dem Flor nach außen locker gelegt.